Taekwon-Do (korean: Weg der Hände und Füße) hat eine mehr als 1800 Jahre alte Tradition. Am Anfang stand eine einfache Kampftechnik, „SUBAK“, in der vorwiegend Handtechniken angewendet wurden. Die alten Koreaner betrieben Subak auch als Turnierkampf, allerdings ohne Schutzwesten.
Einige hundert Jahre später kam als 2. Kampfart das „Taekyon“ hinzu, bei der die Beintechniken dominierten. Bei diesen Namen blieb es, als sich beide Systeme zu einer Kampfart vermischt hatten. Während der folgenden Jahrhunderte erlebte Taekyon Höhen und Tiefen.
General Choi Hong Hi
In verschiedenen Provinzen Koreas wurde es stark mit chinesischen Techniken durchsetzt, woraus Namen wie „Kung Su“, „Tae-Soo-Do“ usw. resultierten. Taekyon wurde in manchen Gebieten dank einiger Meister überliefert, in anderen Gegenden fiel es schließlich der Vergessenheit anheim.
Taekyon ist so alt wie die Geschichte des „Hwarang-Do“; seine primitiven Anfänge reichen zurück bis zur sog. Sylla-Dynastie.
Sylla, das kleinste der drei Königreiche im geteilten Korea, lebte in ständiger Gefahr, von den beiden anderen Königreichen – „Koguryo“ im Norden, „Baekchae“ im Westen – überfallen und besetzt zu werden.
Als die Übergriffe unerträglich wurden, bildete der König Chin-Hung das „Hwarang-Do“, eine straffe Organisation, welche die Kriegskünste übte, dabei jedoch Literatur, Musik und Moral nicht vernachlässigte und somit das geistige und körperliche Training miteinander verband. 668 n. Chr. gelang schließlich dem Hwarang-Do-General Kum-Yu-Sin die Vereinigung der drei Königreiche. Nun erreichte Taekyon seinen Höhepunkt, um in den dann folgenden Jahrhunderten immer mehr abzuflachen und schließlich nur noch von Veteranen aufrechterhalten zu werden.
Während der japanischen Besetzung (1909 – 1945) wurden die koreanischen Kampfkünste extrem von den Japanern beeinflusst. Es entstanden mehrere Hauptstilrichtungen des Taekyon, verbunden mit anderen Systemen.
Nach dem Krieg gab es eine Reihe von verschiedenen Systemen, sowohl mit japanischen als auch mit chinesischen Einflüssen. Da Korea in zwei –einander feindlich gesinnten Hälften- unterteilt war, war an ein einheitliches Kampfsystem nicht zu denken.
Der Name „Taekwon-Do“ wurde erst im Jahre 1955 geprägt, als General Choi Hong Hi im Auftrag der Südkoreanischen Regierung das System zu einem Nationalsport
zusammenführte und daraus eine Wettkampfdisziplin gründete.
„Tae“ heißt soviel wie Springen, Stoßen und Schlagen mit den Füßen, „Kwon“ (wörtlich: Faust) bezeichnet die Handtechniken und „Do“ bedeutet Art und geistigen Gehalt dieser Sportart.
Der Name resultiert aus folgender Überlegung der DAN-Träger:
Da in dieser Sportart Hände und Füße als Waffen eingesetzt werden, sollte dies aus dem Namen sofort zu erkennen sein; gleichzeitig sollte der Name auch zeigen, daß Taekwon-Do nicht nur eine körperliche Disziplin ist.
Auf Grund seiner Verdienste bei der Systematisierung und Verbreitung des TKD wird General Choi Hong Hi auch als Vater des „Taekwon-Do“ bezeichnet.
1961 wurde die Korean Taekwondo Association (KTA) mit dem Präsidenten Choi Hong Hi gegründet, die 1965 in Seoul mit der Gründung der Int. Taekwon-Do Federation (ITF) erweitert wurde. Nach Streitigkeiten zwischen Choi und dem koreanischen Verband wanderte Choi Hong Hi nach Kanada aus. Nachdem Gen. Choi 1972 den Sitz der ITF ebenfalls nach Kanada verlegte, wurde 1973 in Südkorea die World Taekwondo Federation (WTF), mit dem Präsidenten Kim Un Yong gegründet.
Da die WTF durch die Regierung Südkoreas mit allen Mitteln unterstützt wurde, entwickelte sich das WTF-Taekwondo zum Exportschlager und verbreitete sich in kürzester Zeit um die ganze Welt und trug somit zur Entwicklung vom armen Argrastaat zum reichen Industrieland entscheidend bei.